ROCKPALAST PRÄSENTIERT NATIONALE STARS!
Längst hat sich die einheimische Popmusik gegenüber dem internationalen Angebot emanzipiert. Ganz besonders gilt das für den Rock. Seit den 1980er Jahren haben nationale Künstler in diesem Bereich Maßstäbe gesetzt – nicht zuletzt durch ihre Konzerte. In einer 15-teiligen DVD-Serie präsentiert der „Rockpalast“ nun die wichtigsten D-Rocker.
von Ernst Hofacker
„Live @ Rockpalast“ ist so etwas wie ein deutsches Rock-Geschichtsbuch in bewegten Bildern: 15 der wichtigsten nationalen Acts in einer liebevoll editierten DVD-Serie, präsentiert von „KulturSpiegel“ und Sony Music. Seit den frühen Tagen des „Rockpalast“ in den späten 1970er Jahren behielt die Redaktion immer auch ein Auge auf nationale Acts. Den Anfang in der jetzt veröffentlichten DVD-Reihe macht denn auch Nina Hagen mit dem Dortmunder Konzert ihrer legendären Tournee im Spätherbst 1978, zu hören und zu sehen gibt es Klassiker wie „TV Glotzer“ und „Bahnhof Zoo“. Unterwegs war die Hagen damals mit den Musikern, die später mit Spliff eine der erfolg- und einflussreichsten deutschen Bands gründen sollten. 1983 waren sie mit ihrem Erfolgsalbum „85555“ zu Gast im „Rockpalast“. Es war die hohe Zeit der Neuen Deutschen Welle, protokolliert natürlich auch von den Kameras des „Rockpalast“: Zum Beispiel Ideal um Sängerin Annette Humpe mit Kulthits wie „Blaue Augen“ und „Berlin“. Aufgezeichnet wurde ihr Konzert am 17. Juli 1981 in Köln. Zur NDW wurde zunächst auch die Münchener Spider Murphy Gang („Skandal im Sperrbezirk“) gezählt, die sich im Laufe der Jahre zur bajuwarischen Kultband entwickelte. Auch Ulla Meinecke gehörte in den 1980er Jahren zu den Aushängeschildern der Szene D, Hits wie „Die Tänzerin“ und „Heißer Draht“ liefen im Radio rauf und runter und waren zentrale Säulen ihrer Konzerte, etwa 1985 in der Bochumer „Zeche“.
In den 1990er Jahren hatte eine neue Generation von Musikern die Fackel übernommen, die wichtigsten sind auch in „Live @ Rockpalast“ zu finden: Selig etwa, deren Grunge-Metal 1996 auf der Berliner Waldbühne das Publikum begeisterte, oder die Münsteraner H-Blockx, deren wuchtiger Crossover-Rock seit ihrem Debüt 1994 auch live begeistert. Ebenfalls zur Elite der einheimischen Rocker gehörten die Hannoveraner Fury In The Slaughterhouse („Hang The DJ“), die furiosen Guano Apes um Frontfrau Sandra Nasic und natürlich Urgestein Achim Reichel, der im Januar 1994 mit einer denkwürdigen Show und Songs wie „Der Spieler“ und „Aloha Heja He“ in der „Große Freiheit 36“ seinen 50sten Geburtstag feierte.
Im neuen Millennium stand die nächste Generation bereit. Zur echten Institution haben sich die Söhne Mannheims um den charismatischen Soulmann Xavier Naidoo entwickelt, schon 2001 gehörten sie zu den Headlinern der RaR/RiP-Festivals. Zu den erfolgreichsten deutschen Pop-Acts zählen überdies Silbermond („Das Beste“), die Bautzener Band hält sich seit einem Jahrzehnt in der Elite-Liga des einheimischen Szene. Ihr 20-jähriges Jubiläum können die Hamburger Tocotronic im kommenden Jahr feiern, seit ihrem Karrrierestart 1993 sind sie stetig erfolgreicher geworden, ihr neuntes Studioalbum, „Schall & Wahn“, schaffte es 2010 gar auf Platz 1. Chartsgefilde, in denen sich Sascha Schmitz auskennt: Als Pop-Act Sasha landete er seit den späten 1990ern Hits in Serie, seit 2004 betreibt er als Dick Brave & The Backbeats eine auf Platte und Bühne höchst unterhaltsame Nebenkarriere als mysteriöse Rockabilly-Kunstfigur. Eine Ausnahmestellung in der „Live@Rockpalast“-Reihe nehmen Wir sind Helden ein. Bei ihrem „Live @ Rockpalast“-Beitrag handelt es sich um die erste Live-DVD in der inzwischen zehnjährigen Bandgeschichte. Für diese Veröffentlichung haben die Musiker eine Auswahl ihrer liebsten Festival-Momente zusammengestellt.
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