Apr
25
2014

Jean-Michel Jarre: Rückkehr einer Legende

JM Jarre ©Aero Productions Thomas Deron Web

Er gehört zu den einflussreichsten Vertretern der elektronischen Musik: Mit Erfolgsalben wie „Oxygene“ und „Equinoxe“ erreichte Jean-Michel Jarre in den 1970er Jahren ein Millionenpublikum und prägte nebenbei das junge Genre des Electro Pop. Jetzt sind die frühen Alben des Franzosen wieder zu haben – remastered und mit neuem Artwork.

von Ernst Hofacker

Der sprichwörtliche Apfel war nicht weit vom Stamm gefallen – Jean-Michel Jarre, geboren am 24. August 1948 im französischen Lyon, war das Talent weiß Gott in die Wiege gelegt worden: Sein Vater war der Filmkomponist Maurice Jarre, der später für legendäre Scores von Klassikern wie „Lawrence von Arabien“, „Doctor Schiwago“ und nicht zuletzt „Die Blechtrommel“ verantwortlich zeichnete. Dass Klein-Jean-Michel also schon früh in die Tasten greifen würde, konnte wenig verwundern. Bereits als Fünfjähriger erlernte er das Klavierspiel.

Dennoch brauchte der Filius seine Zeit, bis er seinen eigenen musikalischen Weg gefunden hatte. Zunächst hatte Jarre in den 1960ern in diversen Beat- und Rockbands sein Glück versucht, bevor er sich in den frühen 1970ern aufs Komponieren und Produzieren konzentrierte. Zu seiner Kundschaft in diesen Jahren gehörten immerhin illustre Namen wie Francoise Hardy und Patrick Juvet.

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Seinen großen Durchbruch aber feierte der 28-Jährige erst mit „Oxygene“, einem rein instrumentalen Album, das in berückenden Klangphantasien die immensen Möglichkeiten der gerade neu entwickelten – zu diesem Zeitpunkt noch analogen – polyphonen Synthesizer erforschte. Zunächst war die im Herbst 1976 erschienene Platte weitgehend unbeachtet geblieben, im Sommer 1977 aber übernahm sie Polygram in seinen weltweiten Vertrieb – und prompt explodierte das Album, gezündet vor allem von der ausgekoppelten Single „Oygene Part IV“. Am Ende waren zwölf Millionen verkauft. Jean-Michel Jarre war nicht nur zu einem der erfolgreichsten französischen Musiker aller Zeiten aufgestiegen, sondern hatte sich überdies als Meister der elektronischen Musik in eine Reihe mit Legenden wie Tangerine Dream, Kraftwerk und Brian Eno katapultiert.

Der Rest ist Geschichte: Jarre konnte seinen Einstiegserfolg mit dem Nachfolgealbum „Equinoxe“ wiederholen und sich mit weiteren Alben dauerhaft etablieren. Neben seinen musikalischen Verdiensten machte er sich zudem auch als Pionier von Mega-Events verdient. Bereits am 14. Juli 1979 konzertierte der Maestro auf der Pariser Place de la Concorde vor rund einer Million Menschen. Die von Feuerwerk, visuellen Effekten und Projektionen begleitete Show wurde zum Prototyp einer ganzen Reihe von Großkonzerten, die der Musiker in den darauffolgenden Jahren zelebrierte, u.a. in London, Peking und Shanghai. Derzeit arbeitet Jean-Michel Jarre an einem neuen Studioalbum, das im Herbst dieses Jahres erscheinen soll.

Equinoxe_Cover403Ab sofort sind die ersten sechs Alben von Jean-Michel Jarre wieder erhältlich: „Oxygene“ (1976), „Equinoxe“ (1978), „Magnetic Fields“ (1981), „Les Concerts En Chine“ (1982), „Houston/Lyon“ (1986) und „Destination Docklands“ (1988) wurden remastered und erscheinen nun mit überarbeitetem Artwork sowie zum Teil neuen Fotos und Linernotes.

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