Johnny Winter: „True To The Blues” – liebevolle Karriere-Retrospektive
Die 4-CD-Box „True To The Blues: The Johnny Winter Story“ bietet einen umfassenden Rückblick auf die Karriere eines der bedeutendsten weißen Gitarristen in der Geschichte des Blues.
Text: Ernst Hofacker
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Sie wollten ihn zum neuen Superstar aufbauen – Glamour und Popruhm aber waren nicht wirklich das Ding des am 23. Februar 1944 im texanischen Beaumont geborenen John Dawson Winter III. Der dürre Mann mit den langen weißen Haaren war vor allem ein Vollblutmusiker, der mit seiner Gitarre nicht nur sämtliche Spielarten des Blues beherrschte, sondern bald auch als potenter Songwriter von sich reden machte. Fünf Alben veröffentlichte er allein in den ersten drei Jahren seiner Karriere, die um den Jahreswechsel 1968/69 mit der Unterschrift bei Columbia Records erstmals Fahrt aufgenommen hatte.
Muddy Waters im Blut
Später machte Winter zudem als Produzent von sich reden, verhalf im Jahr 1977 mit dem brillanten „Hard Again“ Blueslegende Muddy Waters zu einem großartigen Comeback und gewann mit seinem Auftritt am 22. April 1979 in der Essener Grugahalle bei der WDR-Rockpalastnacht eine riesige Anhängerschaft auch in Europa.
Bis zu seinem Tod tourte Johnny Winter kreuz und quer durch die Welt, 18 Studioalben hat der mehrfach Grammy-nominierte Musiker veröffentlicht, dazu acht Livealben, und längst gehört er zum erlauchten Kreis derer, die in die Blues Hall Of Fame aufgenommen wurden.
Das aufwendige und liebevoll editierte 4-CD-Boxset „True To The Blues: The Johnny Winter Story“ bietet 56 Tracks aus sämtlichen Phasen seiner Karriere, darunter nicht nur einzelne Stücke von berühmten Soloalben wie „Johnny Winter“ und „Second Winter“ (beide 1969) oder „Together – Live“ (1976, mit Bruder Edgar Winter), sondern auch zahlreiche Kollaborationen – mit Muddy Waters, Dr. John, Derek Trucks u. a. – sowie seltene Live-Mitschnitte und bislang unveröffentlichtes Studiomaterial.
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