Lou Reed: Frisch gepresst – Soloalben auf Vinyl
Anfang der 70er Jahre startete Lou Reed seine erfolgreiche Solokarriere. Zuvor war Reed neben John Cale Mitbegründer und Mastermind der von Andy Warhol geförderten Band The Velvet Underground, spielte Gitarre, sang und schrieb die meisten Songs. Die Band gilt als eine der einflussreichsten Untergrund-Bands aller Zeiten und Wegbereiterin der späteren Independent- und Punk-Musik. Nach der Bandauflösung begab sich Reed 1972 auf Solopfade – mal hochgelobt, mal von der Kritik zerrissen. Eines aber ist sicher – seine Alben haben Kultstatus. Nun erscheinen sie wieder auf Vinyl.
Ein paar schöne Songzeilen zu schreiben, das bedeute für ihn Glück, sagte Lou Reed einmal. Der Rock-Poet, der am 2. März 1942 in New York das Licht der Welt erblickte, hat das Rock’n’Roll-Vokabular dramatisch erweitert: Der Mann, der als Student Literaten wie Allen Ginsberg, William S. Burroughs und Delmore Schwartz bewunderte, hatte das lange “verbotene” Territorium aller Spielarten des Sex, den Drogenkonsum, die Dekadenz, Travestie, Homosexualität und Todessehnsucht in die Musik gebracht. Realistisch und ungeschminkt.
Seine Erfolgsgeschichte begann bei der Kult-Band Velvet Underground in den 60ern. Seine Lyrics waren für damalige Verhältnisse extrem freizügig. Und die Band mit dem Sänger und Songwriter Lou Reed sicherte sich in dieser Zeit den Status, zu den größten Rock-Visionären zu gehören. Reed verließ die Band 1970 nach den Aufnahmen zu deren vierten Album “Loaded”, um als Solist weiterzuarbeiten.
Von seiner früheren Band Velvet Underground entdeckt man auf Lou Reeds folgenden Meisterwerken nur selten eine akustische Spur. Dafür gilt es, die filigrane Vielschichtigkeit des charismatischen Singer/Songwriters in seinen außerordentlichen Songs ohne Vorurteil zu entdecken – was einem angesichts so vieler herausragender Tracks überhaupt nicht schwer fällt. Einzig die Auswahl von exemplarischen Arbeiten Reeds ist bei seinem bisherigen Lebenswerk von 20 Studio- und zehn Live-Alben gewiss nicht einfach.
Seine zweite, von David Bowie und Mick Ronson produzierte LP TRANSFORMER” (1972) begeistert vor allem mit den fabelhaften Songs “Walk On The Wild Side” und “Perfect Day”. Lou Reed-Neulingen sei das 1976 veröffentlichte Album CONEY ISLAND BABY ans Herz gelegt, das ein hervorragender Einstieg in die Welt der New Yorker Rock-Ikone ist. Mit dieser Produktion, die bis auf Platz 41 der US-Charts stieg, etablierte er einen wärmeren Sound als auf den Vorgänger-Longplays. Formidable Songs wie “Crazy Feeling”, “She’s My Best Friend” und “Coney Island Baby” wiesen ihn sogar als ausgezeichneten Writer von Lovesongs aus.
Lou Reed war auch als Soloartist der streitbare und unangepasste Künstler, als den ihn die Welt schon zu Velvet-Underground-Zeiten kennenlernte. Seine ironische Schlagfertigkeit in Interviews war bei Journalisten, die er grundsätzlich nicht ausstehen kann, gefürchtet.
Zuletzt erschienen die frühen Solo-Alben auf Vinyl als Boxset “Lou Reed – The RCA & Arista Vinyl Collection, Vol. 1” im Jahr 2016. Jetzt sind sie einzeln erhältlich:
Lou Reed: Transformer (1972)
(VÖ: 5.1.2018)
Von seiner früheren Band Velvet Underground entdeckt man auf Lou Reeds Meisterwerk TRANSFORMER kaum eine akustische Spur. Dafür gilt es, die filigrane Vielschichtigkeit des New Yorkers in diesem guten Dutzend ganz außerordentlicher Songs ohne Vorurteil zu entdecken – was einem angesichts so herausragender Tracks wie “Walk On The Wild Side”, “Perfect Day” und “Satellite Of Love” überhaupt nicht schwer fällt. Ein wahres Kultalbum!
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Lou Reed: Berlin (1973)
(VÖ: 5.1.2018)
Reed reagierte – wie immer ein wenig pervers – auf seinen Erfolg mit TRANSFORMER, indem er einen massiven Flop mit einem Album landete, das auf überarbeiteten Versionen einer Reihe von alten Songs aufbaute.
BERLIN ist psychologisch gesehen aufreibend und erbarmungslos düster (am erschreckendsten: “The Kids”, das mit einer langen Aufnahme von Kindern endet, die vor Entsetzen schreien), aber die wüsten Kontraste des Sounds wurden im Laufe der Zeit immer eindrucksvoller. Die pompösen Passagen dieser Produktion rufen regelrechte Katerstimmung hervor, Reeds Stimme klingt so, als ob er versuchen würde, jede emotionale Einbeziehung in seine Texte strikt abzuwehren, weil sie zu sehr schmerzen würden, und die vielschichtigen Strukturen von “Oh Jim” kommen und gehen wie die Szenen eines Albtraums. Das Album ist anstrengend zu hören, aber die Mühe lohnt sich. – Douglas Wolk
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Lou Reed: Rock’n’Roll Animal (1974)
(VÖ: 5.1.2018)
Das Original des Livealbums enthält fünf Lieder, von denen vier aus Reeds Zeit mit Velvet Underground stammten. Sie wurden neu arrangiert und im Hard-Rock-Stil neu interpretiert. Als Musiker lud Reed mit den Gitarristen Dick Wagner und Steve Hunter zwei zukünftige Mitglieder der zweiten Alice-Cooper-Band ein.
Das Album wurde live am 21. Dezember 1973 in der Howard Stein’s Academy of Music in New York City aufgenommen. Von der Kritik wurde es überwiegend positiv bewertet.
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Lou Reed: Coney Island Baby (1975)
(VÖ: 5.1.2018)
CONEY ISLAND BABY ist sein sechstes Solo-Studioalbum und wurde in den USA im Dezember 1975, in Europa im Februar 1976 veröffentlicht. Im Gegensatz zu den vorigen Alben schlägt Reed hier sanftere Töne von Sehnsucht und Liebe an. Einzige Ausnahme – der Song “Kicks”. Der Rolling Stone vergab fünf von fünf Sternen und hob besonders den Gesang und das Gitarrenspiel Lou Reeds hervor.
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Lou Reed: Street Hassle (1978)
(VÖ: 5.1.2018)
STREET HASSLE ist das achte Studioalbum, das im Februar 1978 von Arista Records veröffentlicht wurde. Richard Robinson und Reed produzierten das Album. Es ist das erste kommerziell veröffentlichte Pop-Album mit binauraler Aufnahmetechnologie. Es kombiniert Live-Konzert-Tapes (mit Overdubs) und Studioaufnahmen. Alle Songs auf dem Album wurden von Reed geschrieben, darunter “Real Good Time Together”, ein Track, der aus seiner Zeit als Mitglied von Velvet Underground stammt.
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Lou Reed: The Blue Mask (1982)
(VÖ: 5.1.2018)
THE BLUE MASK ist das elfte Solo-Studioalbum. Es war das erste Album, das veröffentlicht wurde, nachdem Reed Arista Records verlassen hatte und zu RCA Records zurückgekehrt war. Das Album deckt Themen der Ehe und der Niedergang, neben Themen der Gewalt, Paranoia und Alkoholismus. Das Albumcover wurde von Reeds damaliger Ehefrau Sylvia entworfen und zeigt eine blaue Version einer Fotografie von Mick Rock aus der Cover-Kunst von TRANSFORMER aus dem Jahr 1972.
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