Van Morrison: Duett-Juwelen mit 16 Weltstars!
Seit mehr als 50 Jahren ist er im Geschäft – und kaum ein Sänger wird so sehr von Fans und Kollegen verehrt wie der Ire Van Morrison (69). Nun teilte sich der Altmeister für sein neues Album „Duets: Re-Working The Catalogue“ das Mikrophon mit 16 prominenten Gästen.
Es ist sein 35. Studioalbum – und es ist ein ganz besonderes: Für „Duets: Re-Working The Catalogue“ lud Van Morrison 16 hochkarätige Sängerinnen und Sänger in die Londoner British Grove Studios, um ausgesuchte Juwelen aus seinem reichhaltigen Repertoire neu einzuspielen. Und im Unterschied zu ähnlichen Produktionen, die derlei gerne mal zu pompös inszenierten Gipfeltreffen der Branche hochjazzen, ging es bei diesen Sessions durchaus hemdsärmelig zu – da wurde nicht lange gefackelt, die Songs wurden ruckzuck live, spontan und ohne viele Overdubs aufgenommen. Es ging um die Musik und um das Gefühl des Augenblicks. Morrison selbst sagt dazu: „Ich mag es nicht, wenn getrödelt wird, ich bin aus der John-Lee-Hooker-Schule, der das Motto hatte: You get in, you get out! Man überlegt nicht lange. Es ist eher eine Jazz- oder R&B-Herangehensweise als ein Rock-Approach.“
Weltstars am Mikro
So fanden sich zu den Sessions jede Menge verdiente Legenden ein, darunter Namen wie Mavis Staples, Steve Winwood, Georgie Fame, Natalie Cole, Mark Knopfler (Hörprobe unten) und der kurz nach den Aufnahmen verstorbene Bobby Womack. Aber auch aktuelle Stars, zum Beispiel der US-Neo-Soul-Star Gregory Porter, die UK-Chanteuse Clare Teal und der kanadische Jazzsänger Michael Bublé, kamen an die Themse.
Das Material, das bei den Sessions zu Ehren kam, hatte Morrison zuvor selbst ausgewählt: „Das war nicht einfach. Es ist schwierig, Songs auszusuchen. Alles in allem sind es ungefähr 350 Lieder. Ich nehme mir die alten Sachen normalerweise nicht vor, es sei denn, ich will sie überarbeiten oder ein neues Arrangement machen.“ Dabei griff der Altmeister nicht unbedingt auf die bekanntesten Songs aus seiner Karriere zurück. Stattdessen suchte er weniger bekannte Perlen seines Katalogs aus. Etwa „Streets Of Arklow“ vom 1974er-Album „Veedon Fleece“, das hier mit Duettpartner Mick Hucknall eine feierliche Wiederauferstehung erlebt. Oder „Rough God Goes Riding“, eine wenig beachtete Singleauskopplung von „The Healing Game“ aus dem Jahr 1997. Morrison präsentiert den Song gemeinsam mit seiner Tochter Shana, die längst selbst auf eine seit zwei Jahrzehnten erfolgreiche Gesangskarriere zurückblicken kann.
Party mit P. J. Proby
Ein besonderes Highlight auf „Duets: Re-Working The Catalogue“ stellt die Zusammenarbeit mit P. J. Proby dar, dem legendären Enfant Terrible des 60s-Pop. Mit dem inzwischen 74-jährigen Veteranen nahm Morrison einen Song auf, der besser nicht hätte passen können: „Whatever Happened To P. J. Proby“ erschien zuerst im Jahr 2002 auf Morrisons Album „Down The Road“. In einer Zeile des Songs heißt es: „Without him there’s no raving loony party.“ Kein Problem in diesem Fall, good ol’ P. J. ist ja vor Ort. Und die beiden haben hörbar Spaß.
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