Kansas’ „Dust In The Wind“: von der Fingerübung zum Welthit
Manchmal zahlt es sich eben aus, auf seine Frau zu hören: Die Kansas-Dokumentation „Miracles Out Of Nowhere“ erzählt viele skurrile Anekdoten der Hinterwäldler-Band, die zu Weltruhm gelangte. Unübertroffen jedoch bleibt die Geschichte, wie Kerry Livgrens bessere Hälfte den Songwriter dazu überredete, aus einer simplen Fingerpicking-Übung einen kompletten Song zu formen – und so schließlich den Millionenseller „Dust In The Wind“ zu schreiben.
Kansas hatten die Arbeit an ihrem fünften Album „Point Of Know Return“ (1977) so gut wie abgeschlossen, als ihr Produzent Jeff Glixman nach weiteren Songs verlangte. Denn nach dem grandiosen Charttreffer mit der Single „Carry On Wayward Son“ (1976) hatte sich der Erfolgsdruck deutlich nach oben geschraubt. Kerry Livgren zeichnete als Texter und Komponist der Erfolgssingle verantwortlich. Dennoch zögerte er zunächst, präsentierte seinen Bandkollegen dann aber einen Song auf der Akustikgitarre – im festen Glauben, bestenfalls einen Lückenfüller zu liefern. Entstanden war der Song, als Livgren zuhause auf der Gitarre selbstverfasste Fingerübungen zupfte und seine Frau Vicci ihn ermunterte, einen Text darüberzulegen. „She said, Give it a try anyway. Several million records later, I guess she was right“, erzählt Livgren heute.
Die sonst eher diskussionsfreudige Band war sich ausnahmsweise sofort einig, dass der Akustik-Titel mit auf „Point Of Know Return“ musste. Allein Livgren selbst war nicht überzeugt und gestand in einem späteren Interview, dass „Dust In The Wind“ nicht unbedingt sein Lieblingssong sei: „I tend to like the more bombastic things like ‚The Wall’“. In letzter Sekunde aufs Album gepackt, verkaufte sich die ausgekoppelte Single rasch über eine halbe Million Mal und erreichte in den USA Gold-Status. „Dust In The Wind“ zählt bis heute zu den größten Classic-Rock-Evergreens und ist einer der meistgespielten Songs der Radiostationen weltweit.
Unzählige besondere Geschichten über Kansas hält die CD/DVD „Miracles Out Of Nowhere“ parat. Vor allem der auf der DVD enthaltene 78-minütige Dokumentarfilm gewährt spannende Einblicke in das Leben der Band mit vielen bislang unbekannten Anekdoten. Regie führte der Emmy-nominierte Charley Randazzo, zu Wort kommen u.a. Brian May von Queen und Star-Produzent Brendan O’Brien. Ein tolles Paket mit allen Hits, Interviews, O-Tönen und Live-Mitschnitten.
Hier der Trailer zur Doku „Miracles Out Of Nowhere“:
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