Der 1950 in West-Berlin geborene Ralph Christian Möbius brachte sich selbst bei Cello, Gitarre und Klavier zu spielen. Seinen bürgerlichen Namen änderte er um und orientierte sich dabei an der Hauptfigur des Romans „Anton Reiser“. 1970 gründete er dann die Band TON STEINE SCHERBEN, mit der er bekannt wurde.

Die ersten beiden Alben „Warum geht es mir so dreckig“ und „Keine Macht für Niemand“ vertrieb die Band selbst und der „Rauch-Haus-Song“ wurde eine Hymne für die Hausbesetzer-Szene in Berlin und anderen westdeutschen Städten. Später verfasste die Gruppe weniger politische und eher persönliche Lieder.

Rio Reiser nahm sein erstes Soloalbum zusammen mit Annette Humpe und Udo Arndt auf. Zu dieser Zeit waren viele Fans enttäuscht. TON STEINE SCHERBEN wurden als Ikonen der linken Szene gesehen. Dass Rio Reiser nun professioneller Musik machte, und er somit zum Teil der Neuen Deutschen Welle wurde, gefiel einigen nicht. Mit seiner ehemaligen Band verkrachte sich der Künstler aber nicht: Gitarrist R.P.S. Lanrue spielte noch bis 1988 in der Live-Band von Rio Reiser.

In den Jahren zwischen 1986 und 1995 veröffentlichte Reiser insgesamt sechs Alben. Vor seinem Tod plante er, seine nächste Platte bei „David Volksmund Produktion“ herauszubringen, dem eigenen Label von TON STEINE SCHERBEN.

Er starb am 20.08.1996 aufgrund innerer Blutungen. Er wurde 46 Jahre alt.

An diesem Dienstag um 13 Uhr wird am Tempelhofer Ufer 32 in Kreuzberg eine „Berliner Gedenktafel“ enthüllt, die an Rio Reiser und TON STEINE SCHERBEN erinnert. Auch R.P.S. Lanrue und Kai Sichtermann von den Ur-Scherben werden dabeisein. In dem Haus am Landwehrkanal hatte die Band von 1971 bis 1975 gelebt, den Jahren, als sie zu den Stars der linken Berliner Subkultur, der Aussteiger, Freizeitrevolutionäre und frühen Hausbesetzer wurden. Die Tafel war von den Bezirksverordneten von Friedrichshain-Kreuzberg beschlossen worden, unterstützt wird das Projekt von der Historischen Kommission, der Berliner Geschichtswerkstatt und der Gasag.

Die besten Stücke von Rio Reiser findet ihr auf der RIO REISER „All Time Best“: