Projekt „Poem“: Leonard Cohen auf Deutsch
Ein gewagtes Unterfangen – und ein gelungenes: 17 namhafte deutsche Künstler haben einige der bekanntesten Songs von Leonard Cohen in deutscher Sprache interpretiert. Am 19. September erscheint mit „Poem“ eines der spannendsten musikalischen Projekte der letzten Jahre.
Text: Ernst Hofacker
Bob Dylan wurde bereits mehrfach ins Deutsche übertragen – Leonard Cohen, der neben Dylan wohl bedeutendste nordamerikanische Songpoet der Pop-Ära, indes nicht. Aus gutem Grund: Kaum ein Repertoire im Singer/Songwriter-Genre ist so eng verknüpft mit der Persönlichkeit seines Schöpfers wie das des Kanadiers, der seine Karriere in den späten 1960er Jahren begann. Da ist zum einen sein kaum je über introvertierten Sprechgesang hinausgehender Vortragsstil, da sind die leisen, zarten musikalischen Arrangements, und nicht zuletzt ist da diese hochsensible und kunstvolle Lyrik, die sich der Übersetzung in eine andere Sprache natürlicherweise zu verweigern scheint. Ganz zu schweigen von der düsteren Melancholie, die wie ein schwerer Schleier über dem Werk des Mannes aus Montreal liegt.
Stars & Geheimtipps
17 deutsche Künstler, darunter prominente wie Reinhard Mey, Tim Bendzko, Nina Hagen und Peter Maffay, aber auch noch nicht ganz so bekannte wie die Chansonniers Suzanna & Karsten Troyke, der Berliner Newcomer Max Prosa, das Folkduo Mrs. Greenbird sowie Cäthe, Trägerin des „Fred-Jay-Preises“ für deutschsprachige Textdichter, haben es nun dennoch gewagt und einige der bekanntesten Cohen-Songs in deutscher Sprache interpretiert. Unter der künstlerischen Leitung des Produzenten und Textdichters Misha G. Schoeneberg, der für sämtliche Übersetzungen verantwortlich zeichnet, ist so die Compilation „Poem“ entstanden.
Das Ergebnis: Gleichermaßen gefühlvolle wie schlüssige Lesungen diverser Highlights aus Cohens Feder, die mitunter einen ganz neuen Blick auf die Originale eröffnen – eines der spannendsten musikalischen Projekte der letzten Jahre, das hier anzuhören unbedingt lohnt.
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Das komplette Tracklisting:
1. Madsen: „Hey, das ist nicht der Tag zu geh’n“
2. Mrs. Greenbird: „Leb wohl, Marianne“
3. Anna Loos: „Einer von uns muss sich irren“
4. Max Prosa: „Der Partisan“
5. Tim Bendzko: „Geschichte Isaaks“
6. Alin Coehn & Joa Kuehn: „Joan Of Arc“
7. Reinhard Mey: „Sternblauer Trenchcoat“
8. Cáthe: „Lover Lover Lover“
9. Johannes Oerding: „Die Frau des Wanderers“
10. Jan Plewka: „Küss mich bis die Welt vergeht“
11. Beautiful Losers: „Hallelujah“
12. Peter Maffay: „Zuerst also Manhattan“
13. Manfred Maurenbrecher: „Hymne“
14. Fehlfarben: „Gerechtigkeit“
15. Stefan Waggershausen: „Alexandra geht“
16. Nina Hagen: „Am dunklen Fluss“
17. Suzanna & Karsten Troyke: „Der Sog“
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