Rock Summer: 10 Zuhör-Alben für den Urlaub
Zeit, mal wieder gute Musik zu entdecken: Diese zehn Kopfhörer-Alben wollen in Ruhe belauscht werden und sind Ihre volle Aufmerksamkeit wert. Ob mit einer Hopfenschorle im Gartenstuhl, mit einem Cappuccino im Straßencafé, unter dem Sonnenschirm am Strand oder als „Hörspiel“ während einer langen Autofahrt – auf folgende Details sollten Sie besonders achten!
Text: Ernst Hofacker
AC/DC: Dirty Deeds Done Dirt Cheap (1976)
Das frühe Opus Magnum der australischen Starkstrom-Anarchisten: Songs wie der Titeltrack, die Partyhymne „There’s Gonna Be Some Rockin’“, das grandiose „Ain’t No Fun (Waiting Round To Be A Millionaire)“ und das witzige „Big Balls“ machen das „Dirty Deeds“-Album zum rockenden Manifest. Erst bei genauerem Hinhören allerdings offenbart sich die große Kunst von Angus Young & Co: Keine Band spielt den guten, alten Rock härter, präziser und ökonomischer – ein Meisterwerk des gekonnten Zusammenspiels!
►Aus der Aktion ROCK SUMMER
Jimi Hendrix: Winterland (1968)
An drei Tagen im Oktober 1968 gastierte die Jimi Hendrix Experience im Winterland Ballroom in San Francisco – es wurden denkwürdige Konzerte, die zum Besten gehören, das der Wundergitarrist im Zenit seiner Kunst live hören ließ: intensive Lesungen von Klassikern wie „Hey Joe“, „Little Wing“ und „Voodoo Child“, aber auch seltene Coverversionen, zum Beispiel von Dylans „Like A Rolling Stone“ und Creams „Sunshine Of Your Love“. Ganz großer Gitarren-Zirkus!
►Aus der Aktion ROCK SUMMER
Patti Smith: Land (1975 – 2002)
Auf zwei CDs beschäftigt sich die Compilation mit dem Schaffen dieser wohl bedeutendsten US-Songpoetin der Rock-Ära. Die Sammlung umfasst neben Patti Smith’ großen Hiterfolgen wie „Because The Night“, „Gloria“ und „Frederick“ auch Raritäten, darunter Demoaufnahmen, die gesuchte Debütsingle „Piss Factory“ und Live-Mitschnitte, zum Beispiel das wunderbare „Birdland“. Runde zwei Stunden, die alle Facetten der New Yorker „Godmother of Punk“ offenbaren!
►Aus der Aktion ROCK SUMMER
Bruce Springsteen: Tunnel Of Love (1987)
Das Album gehört zu den eher leisen im Schaffen des Boss, und deshalb zählt der „Born In The USA“-Nachfolger auch zu weniger prominenten Titeln in dessen Katalog. Dabei gilt „Tunnel Of Love“ unter Kennern als eine der intensivsten und spannendsten Arbeiten des Mannes aus New Jersey. In Songs wie „Brillant Disguise“ und „One Step Up“ verarbeitet er damals die gescheiterte Ehe mit Julianne Phillips, und mit „Tougher Than The Rest“ präsentiert er eines der schönsten Liebeslieder seiner Laufbahn.
►Aus der Aktion ROCK SUMMER
Spirit: Twelve Dreams Of Dr. Sardonicus (1970)
Heute kennt diese Band kaum noch jemand – dabei lohnt ein Wiederhören allemal: Gegründet wurden Spirit 1967 zur Hochphase des Psychedelic Rock in Los Angeles von Randy California (1951 – 1997), einem hochbegabten Gitarristen und ehemaligen Mitstreiter von Jimi Hendrix. Mit ihrem originellen Mix aus Psychedelia, Folk, Jazz und Blues machte sich die Band bald einen Namen, „Twelve Dreams Of Dr. Sardonicus“ aus dem Jahr 1970 gilt als ihr wohl bestes Album.
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Pearl Jam: Ten (1991)
Einer der großen Klassiker der Alternative-Ära und eines der einflussreichsten Alben der 1990er-Jahre: Neben Nirvana gehörten Pearl Jam um den charismatischen Frontmann Eddie Vedder zu den Speerspitzen der Grunge-Bewegung, die ihren Ausgang in Seattle, Washington, nahm. Bis heute gehören sie zu den erfolgreichsten US-Bands überhaupt, und die Klassiker ihres Debüts „Ten“, darunter „Alive“, „Oceans“ und „Jeremy“, bilden nach wie vor Grundpfeiler ihres Bühnenrepertoires. Besonders zu beachten ist Eddies eindringlicher Gesangsstil, der bis heute viele Nachahmer findet.
►Aus der Aktion ROCK SUMMER
Ozzy Osbourne: Diary Of A Madman (1981)
„Blizzard Of Oz“ war der Paukenschlag, mit dem der ehemalige Black-Sabbath-Frontmann Ozzy Osbourne 1980 seine Solokarriere zündete. Das ein Jahr danach erschienene „Diary Of A Madman“ war kaum weniger brillant, nicht zuletzt dank des hochtalentierten Randy Rhoads. Er drückte dem Album seinen unverwechselbaren Gitarrensound auf und erlebte gleich mehrere Sternstunden, etwa im epischen Titeltrack. Kurz darauf starb Rhoads bei einem tragischen Flugzeugabsturz.
►Aus der Aktion ROCK SUMMER
Kasabian: Kasabian (2004)
Sie gehören zu den wichtigsten Bands der englischen Szene im Spannungsfeld zwischen Indie, Neo-Prog und Britpop: Kasabian, gegründet 1999 im englischen Leicester, starteten 2004 mit diesem beeindruckenden Debüt durch und haben sich seitdem in der Chefetage der britischen Szene etabliert. Zum genauen Hinhören laden vor allem die packenden Grooves und spannenden Instrumentalexkursionen ein – vier Nr.-1-Alben daheim in UK sprechen für sich.
►Aus der Aktion ROCK SUMMER
Rory Gallagher: Irish Tour ’74 (1974)
Zweifelsohne eines der intensivsten Live-Dokumente der Rockgeschichte: Als Rory Gallagher im Winter 1974 eine Konzertreise durch seine irische Heimat antrat, trauten sich dort nur wenige Musiker hin, denn das Land stand am Rande eines Bürgerkriegs. Umso euphorischer war der Empfang der Fans – mit packenden Lesungen von Glanznummern wie „A Million Miles Away“, „I Wonder Who“ und „Walk On Hot Coals“ blieb Rory nichts schuldig.
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Jeff Buckley: Grace (1994)
Ein Vermächtnis, das bis heute nichts von seiner Kraft und Anmut verloren hat: „Grace“ blieb das einzige vollendete Studioalbum von Jeff Buckley (1966 – 1997), Sohn des Singer/Songwriters Tim Buckley. Die zehn Songs, darunter das legendäre Leonard-Cohen-Cover „Hallelujah“, demonstrierten einen ungeheuer begabten und vielsitigen Musiker, dessen Vier-Oktaven-Stimme vor allem in den hohen Registern Gänsehaut pur verursachte.
►Aus der Aktion ROCK SUMMER