ZUM TOD VON J. J. CALE DIE ROCKWELT HAT EINEN HELDEN VERLOREN
Die Rockwelt hat einen Helden von stiller Größe verloren: Am 27. Juli erlag J. J. Cale im Alter von 74 Jahren in La Jolla, Kalifornien, den Folgen einer Herzattacke.
Ernst Hofacker
„Die 75 werde ich nicht erreichen!“ Vor vier Jahren hat er das einer deutschen Reporterin gesagt und dabei auf seinen wenig gesunden Lebenswandel angespielt. Leider hat J. J. Cale mit seiner Prognose Recht behalten: In den Morgenstunden des 27. Juli erlag der legendäre Singer/Songwriter 74-jährig in einem Krankenhaus in La Jolla, Kallifornien, den Folgen einer Herzattacke.
Cale gehörte zu den wohl einflussreichsten Musikern der klassischen Rock-Ära, dennoch stand er selbst kaum je im Rampenlicht. Bekannt wurde sein Name bei Insidern, als der englische Gitarrist Eric Clapton 1970 mit Cales Song „After Midnight“ seine Solokarriere startete und gleich einen Einstandshit landete. Nicht von ungefähr übrigens, Cale blieb bis heute ein starker Einfluss auf Clapton Musik, nicht nur dessen berühmte Coverversion von „Cocaine“ zeugt davon, auch das gemeinsame Album der beiden, das 2006 unter dem Titel „The Road To Escondido“ erschien. Clapton war indes nicht der einzige Verehrer des schrulligen Mannes aus Oklahoma. Ein weiterer Fan ist Mark Knopfler, dessen Band Dire Straits ihren entspannten Sound in den späten 1970er Jahren weitgehend bei Cale abschaute. Immer wieder nahmen Musiker aus den verschiedensten Genres Songs aus dem Katalog von Cale auf, darunter Tom Petty, Cissy Houston und Waylon Jennings. Eine der bekanntesten Coverversionen lieferten Lynyrd Skynyrd mit „Call Me The Breeze“, Cale selbst schaffte es nur einmal in die Charts, 1972 mit „Crazy Mama“.
Geboren wurde John Weldon Cale am 5. Dezember 1938 in Oklahoma City, begonnen hat er seine Laufbahn zu Beginn der 1960er Jahre als Toningenieur. Sein erstes Album erschien 1970, es etablierte seinen einzigartigen Stil, eine unaufgeregt-entspannte Mischung aus Folk-, Blues und gemäßigten Rockeinflüssen. Zeitlebens schien Cale nicht sonderlich am Rockstar-Ruhm interessiert zu sein, bis wenige Jahre vor seinem Tod zog er im Campingbus durch die Staaten, nahm nur unregelmäßig Platten auf und unterhielt nicht mal ein Bankkonto. So wenig fassbar der eigenwillige Bursche aus dem Mittleren Westen für das professionelle Showbusiness war, so präsent bleibt er im Schaffen einiger seiner größten Stars. Rest in peace!
J. J. Cale hat großartige Musik erschaffen.
Unter anderem gibt es diese zu hören auf “The Silvertone Years” und “Travel-Log“.
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