Apr
16
2013

SADE – PLATINVEREDELTE SAMTSTIMME

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Melodiös, schmusig, fragil – und ein zarter Hauch von Jazz.

Die vierfache Grammy-Preisträgerin Sade Adu ist seit 1984 einer von Englands internationalen Top-Acts im Bereich des Soft Soul. Die Reclam Musik Edition fasst in dieser Ausgabe ihre wichtigsten Songs zusammen – von „Smooth Operator“ und „The Sweetest Taboo“ bis „Is It A Crime“ und „No Ordinary Love“.

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Sade Adu wurde am 16. Januar 1959 in Ibadan, der Hauptstadt des nigerianischen Bundesstaates Oyo, als Helen Folasade Adu geboren. Ihre Eltern, der einheimische Wirtschaftsprofessor Bisi Adu und die britische Krankenschwester Anne Hayes trennten sich vier Jahre später. Sie zog mit ihrer Mutter und ihrem älteren Bruder nach England und wuchs bei ihren Großeltern in Colchester in der ostenglischen Grafschaft Essex auf. Schon als Teenager war Sade begeistert von amerikanischer Soulmusik – besonders gefielen ihr die Songs von Bill Withers, Donny Hathaway und Curtis Mayfield.

 

Wer damals dachte, dass Sade aufgrund ihres Modedesign-Studiums und diverser Jobs als Fotomodell in der Modebranche Fuß fassen würde, liegt komplett falsch: 1981 stieg sie bei der Londoner Funk-Formation Pride als Backgroundsängerin ein und wurde – „the dream of life“ – von findigen Talentscouts angesagter Plattenfirmen entdeckt. Hilfreich war dabei gewiss, dass Sade bei jedem Pride-Konzert immer auch ein eigenes Set mit ruhigen, jazzinspirierten Nummern zum Besten gab. Nach Abschluss der Pride-Tour handelte sie mit dem Epic-Label aus, dass ihr zukünftiger Vertrag auch drei weitere Musiker von Pride einschließen würde. So besteht die Band Sade bis heute neben ihr aus dem Saxophonisten Stuart Matthewman, dem Keyboarder Andrew Hale und Bassmann Paul Denman.

 

Im Februar 1984 erschien die erste Single „Your Love Is King“, die sich auf Anhieb in den Top-Ten der britischen Charts platzierte. Kurz darauf begann die Band mit den Aufnahmen zu ihrem Album-Debüt „Diamond Life“, das im Juli veröffentlicht wurde und bis auf Platz 2 der UK-Charts kletterte. Anfang 1985 enterte „Diamond Life“ auch die US-Charts und erreichte Platz 5. Im Sommer spielten sie beim „Live Aid“-Spektakel und wurden frenetisch gefeiert. 1986 folgte eine ausgedehnte Konzertreise rund um die Welt, um das neue Album „Promise“ vorzustellen. Eine besondere Ehrung wurde der Band Sade zuteil, als sie bei den „28th Annual Grammy Awards“ mit dem Preis als „Best New Artist“ ausgezeichnet wurde. Drei weitere Grammys sollten in Zukunft noch hinzu kommen: 1993 für „No Ordinary Love“ (Best R&B Performance), 2001 für „Lovers Rock“ (Best Pop Vocal Album) und 2010 für „Soldier Of Love (Best R&B Performance).

 

Mitte 1988 das lang ersehnte dritte Album „Stronger Than Pride“, das ebenfalls zahlreiche Platin-Auszeichnungen erhielt. Nach dem Ende der folgenden Tournee, die in zwei ausverkauften Konzerten in der Londoner Wembley Arena ihren triumphalen Abschluss fand, legte Sade eine längere Pause ein. Sie heiratete den spanischen Musikvideo-Produzenten Carlos Scola Pliego und residierte im altehrwürdigen Castillo de Viñuelas unweit von Madrid. Erst 1992 entschloss sie sich, ein neues Album aufzunehmen. „Love Deluxe“ erschien im November des Jahres und ließ keinen Zweifel daran, dass Sade auch nach der vierjährigen Auszeit von den Fans nicht vergessen worden war.

 

In den zurückliegenden zwei Dekaden hatte die Sängerin ihre persönlichen Prioritäten stets zugunsten ihres Privatlebens gesetzt. Seither sind deshalb nur vier weitere CDs von Sade erschienen: die Studio-Alben „Lovers Rock“ (2001) und „Soldier Of Love“ (2010) sowie die Live-Performances „Lovers Live“ (2002) und „Bring Me Home Live“ (2012). Es mag verwunderlich sein, dass Fans einem Künstler auch bei Studio-Pausen von bis zu zehn Jahren ungebrochen die Treue halten. Doch für Sängerin und Frontfrau Sade Adu stehen Integrität und Authentizität über allem: „Ich mache nur dann eine Platte, wenn ich fühle, dass ich etwas zu sagen habe. Ich bin nicht daran interessiert, Musik zu veröffentlichen, nur um etwas zu haben, das ich verkaufen kann. Sade ist keine Marke.“ Diese entwaffnende Ehrlichkeit weiß ihr Publikum über die Maßen zu schätzen – wann auch immer das nächste Werk ihres Stars veröffentlicht werden wird.

 

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