DER KOMPLETTE KULT DER BLAUEN AUSTER
Mit „(Don’t Fear) The Reaper“ hinterließen sie einen der größten Hits der 1970er Jahre. Seitdem gehören Blue Öyster Cult zu den ersten Adressen der US-Hardrock-Szene. Nun erscheint die definitive BÖC-Traum-Boxset mit sage und schreibe 16 Alben!
von Ernst Hofacker
Mag sein, dass sie es hier in Europa nie über einen gewissen Kultstatus hinaus geschafft haben, daheim in den Staaten jedoch, wo sie ein Journalist einmal „thinking man’s heavy metal group“ nannte, zählen Blue Öyster Cult seit Jahrzehnten zur ersten Liga. Musikalisch pendelten sie dabei zwischen den Polen Metal, Prog und Psychedelic, textlich griffen sie gerne auf anspruchsvolles Material aus den Federn prominenter Schriftsteller zurück, sogar Brecht-Texte wurden von BÖC vertont.
Dennoch brauchte die blaue Auster ein knappes Jahrzehnt, bis sie es an die Spitze geschafft hatte. Gegründet bereits 1967 auf dem Campus des Stony Brook College in Long Island, New York, musste die Band zunächst einige Fehlstarts und Umbesetzungen hinter sich bringen, bis sie unter dem Namen Blue Öyster Cult 1972 ihr selbstbetiteltes Debüt veröffentlichen konnte. Mit dem vierten Studioalbum, „Agents Of Fortune“, dann endlich gelang im Jahr 1976 der Durchbruch – nachdem Filmregisseur John Carpenter „(Don’t Fear) The Reaper“ in seinem Horrorklassiker „Halloween“ prominent eingesetzt hatte, entwickelte sich der Song zum Welthit. In den 1980er Jahren verlegten sich BÖC zunehmend aufs Fantasy-Genre, wobei sie nach wie vor zu den erfolgreichsten US-Acts gehörten, die auf großen Tourneen u. a. mit Kollegen wie Black Sabbath unterwegs waren. In den 1990er Jahren wurde es ruhiger um die Band, erst zum Millennium ließ sie wieder von sich hören. Blue Öyster Cult existieren bis heute und spielen nach wie vor regelmäßig live.
Nicht zu vergessen: BÖC waren die erste Band, die in den frühen 1970er Jahren für ihre Konzerte eine Laser-.Show entwickelte. Und sie waren die Ersten, die ihren Namen mit dem „Metal-Ö“ verzierten, Motörhead und Mötley Crüe taten es ihnen nach.
Nun erscheint der komplette Columbia-Katalog von Blue Öyster Cult, bestehend aus 14 Originalalben sowie zwei weiteren mit „Rarities“ und „The Best Of The Broadcasts“, im Boxset „The Complete Albums Collection“. Jede CD steckt in einer Nachbildung des originalen Covers, dazu gibt es ein 40-seitiges Booklet mit sämtlichen editorischen Angaben, raren Fotos und nicht zuletzt einem Essay von Edel-Fan und Patti-Smith-Gitarrist Lenny Kaye. Der Clou aber dürfte zweifelsohne der mitgelieferte Download-Link sein: Mit ihm können sich Fans vier (!) komplette BÖC-Konzerte aus den Jahren 1980 bis 1986 herunterladen.
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