MEAT LOAF UND DIE HÖLLE
Alles geht zum Teufel! So lautet frei übersetzt der Titel des gerade veröffentlichten, neuen Meat-Loaf-Albums „Hell In A Handbasket“. Legacy Club verriet der legendäre US-Sänger, was er damit sagen will…
von Ernst Hofacker
In der Tat, „Hell In A Handbasket“ ist für den Amerikaner, der bislang vor allem mit bombastisch arrangierten Rockhymnen von sich reden machte, ein durchaus ungewöhnliches Album. Eines, das nicht, wie etwa die berühmte „Bat Out Of Hell“-Trilogie, gekonnt zwischen Kitsch, Kunst und Teenager-Träumen lustwandelt, sondern eines, das den kritischen Blick auf die Realitäten des Jahres 2011, speziell die in „god’s own country“, richtet. Meat Loaf selbst kommentiert das so: „Es ist mein bislang persönlichstes Album. Ich will darauf zeigen, wie die Welt meiner Ansicht nach den Bach runter geht. Es ist tatsächlich die erste Platte, auf der ich sage, was ich über das Leben denke und darüber, was derzeit geschieht.“
Produziert wurde „Hell In A Handbasket“ von Paul Crook, der sich Meriten bereits durch seine Arbeit für Anthrax, Adam Lambert und Sebastian Bach erworben hat. Ein Mann also, der sich in der Welt der Rock-Moderne auskennt und Meat Loaf somit eine veritable Frischzellenkur verpasste.
Musikalisch setzten der Maestro und sein Team auf die bewährten Mittel: massive Gitarrenwände, flächige Keyboardteppiche und nicht zuletzt Meat Loafs einzigartiges Organ, das auch nach 40 Jahren Rock’n’Roll nicht das Geringste von seiner urgewaltigen Durchschlagskraft verloren hat. All dies aber wurde für „Hell In A Handbasket“ zeitgemäß und effizient arrangiert, inklusive schlüssig integrierter Zutaten aus Pop und HipHop, Letztere umgesetzt von so illustren Genre-Vertretern wie Chuck D (Public Enemy) und Lil Jon. Weiterer Gaststar: eine alte Freundin des Hauses – Patti Russo, die sich schon vor 35 Jahren auf „Bat Out Of Hell“ das Mikro mit Meat Loaf teilte. Sie ist auf zwei Tracks zu hören, darunter ein bezauberndes Remake des Mamas & Papas-Klassikers „California Dreaming“.
Alles geht zum Teufel? Nicht wirklich, jedenfalls nicht, wenn Meat Loaf auf der Bühne steht. Neben seinen Klassikern „I’d Do Anything For Love“ und „You Took The Words Right Out Of My Mouth“ wird der Sänger am 3. Dezember bei Thomas Gottschalks Abschiedsausgabe von „Wetten, dass..?“ auch die neue Single „All Of Me“ präsentieren.
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