LOUTALLICA: “LULU” – MADE IN HEAVEN …?!
Heute erscheint offiziell das bereits im Vorfeld kontrovers diskutierte Album „Lulu“, das Gemeinschaftswerk von Velvet Underground-Ikone Lou Reed und den Hard-Rock-Giganten Metallica. Schon jetzt schwärmt Lou Reed: „A marriage made in heaven“ […] Oh man, this is perfection, right in front of me.’ Ob die Fans beider Lager das auch so sehen, wird sich zeigen.
Von Marlies Meier
Zu den Fakten: Der Grundstein für die himmlische Verbindung wurde im Oktober 2009 gelegt, als Metallica und Lou Reed ihre Seelenverwandtschaft beim Auftritt in der Rock And Roll Hall Of Fame entdeckten. „We knew from then,“ erinnert sich Reed, „that we were made for each other“ und Leadgitarrist Kirk ‘The Ripper’ Lee Hammett bestätigt: “Lou and us, we’re kindred souls.”
Auf Lou Reeds Vorschlag hin wurde ein gemeinsames Album mit altbewährten Songs von beiden anvisiert. Für Kenner des 69jährigen New Yorkers dürfte dieser Plan im Gegensatz zum Lager der Metaller noch weitgehend nachvollziehbar gewesen sein. Lou Reed gilt seit seinen Anfängen als streitbarer, in keine Schublade zu pressender Künstler. Sein künstlerisches Spektrum reflektiert sich neben abgeschlossenem Literaturstudium und seinen New York-Fotobänden vor allem im konspirativen Wirken mit fachfremden Kollegen und Freunden wie Paul Auster, Jim Jarmusch oder Wim Wenders.
Zwei Wochen bevor die Aufnahmen beginnen sollten, änderte Lou Reed seine Meinung und schlug die Lulu-Songs vor, welche er ursprünglich für eine Berliner Theaterproduktion von Robert Wilson schrieb. Literarische Grundlage dafür bildet der gleichnamige Fünfakter von Frank Wedekind, in dem er 1913 seine Dramen „Erdgeist“ und „Die Büchse der Pandora“ zusammenfasste.
Herausgekommen sind 10 Titel, die sicher keine leichte Kost, schon gar kein lahmes Gemische aus beiden Lagern darstellen. Sex, Gewalt, Suizid, Sinnlichkeit, Liebe – es ist alles dabei.
Vom „Glückwunsch zum Gelingen der Quadratur des Kreises“, dem „faszinierend schillernden Appell an Menschlichkeit und Liebe“ (Ulf Kubanke/laut.de) bis zu „ein heißer Kandidat für die Pleite des Jahres” (teleschau) reicht die Meinung der Kritiker. In den ersten Feedbacks der Fans findet man vom lapidaren „Hurz!“ bis zur Erinnerung an Angela Merkel beim Anblick des Covers auch durchaus positive Beurteilungen, die zumindest von Neugier und Offenheit zeugen.
Letztlich entzieht sich ein derartig avantgardistisches musikalisches Abenteuer einer objektiven Bewertung, es bleibt jedem selbst überlassen sich ein Urteil zu bilden. Am besten reinhören – lohnenswert alle mal, sei es auch nur um einfach mitreden zu können.
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