HP’S DYLAN CORNER: DYLAN’S COVERSTORIES
Wussten Sie schon…
Dass Bob Dylan (nennen wir es mal) pressescheu ist, dürfte sich über die Jahre selbst in die hintersten Flecken dieser Erde rumgesprochen haben. Hat er es zumindest zu Anfang seiner Karriere noch sichtlich genossen, Journalisten, Radio- und TV-Leuten seine mit sehr (!) viel Phantasie ausgeschmückten und humorbehafteten Geschichten über seine Zeit als jugendlicher Ausreißer oder seine Lehrzeit bei den Blues-Heroen in den Südstaaten (als 16-Jähriger!) zu erzählen, ließ dieses Mitteilungsbedürfnis über die Jahre deutlich nach, – obwohl die Behauptung, der Mann gäbe ja nun mal so gut wie nie Interviews, auch verkehrt ist, es dürften doch so um die 200- 300 in seiner gesamten Karriere sein.
Heute kann man allerdings froh sein, alle zwei Jahre ein Interview in seinem Leib- und Magenblatt Rolling Stone zu lesen, zuletzt interviewte ihn dort vor zwei Jahren der Hunter-Thompson-Biograf Douglas Brinkley. Als einziges deutsches Medium überhaupt erhielt übrigens der Spiegel 2001 die Gelegenheit zu einem Interview mit Dylan, am Rande einer Pressekonferenz in Rom aus Anlass der Veröffentlichung von „Love And Theft“. Spiegel-Mann Christoph Dallach gelang es damals, so ungehörte Statements wie „Ich finde Farben scheußlich“ oder die Begeisterung Dylans für das Ballett (!) aus dem Mann herauszukitzeln.
Auch wenn es dem Spiegel dann doch nicht eine Coverstory wert war (auf dem Titel der Ausgabe war Gerhard Schröder), die meisten Zeitschriften nutzen ein Dylan-Interview gleich auch für eine Titelgeschichte, und da seltene Interviews meist auch länderübergreifend verbreitet werden, gibt es davon eine Menge. Vorsichtige Schätzung: 600 – 700 seit Beginn der Dylan-Zeitrechnung (1962). Es soll Leute geben, die so was sammeln. Pffff …
Einige der schönsten, ungewöhnlichsten, seltensten Dylan-Coverstories aus den letzten fünf Jahrzehnten sehen wir hier – enjoy:
Deutschland 1981 und 1970:
Russland 2010, Frankreich 1968:
UK 1998, Frankreich 2009:
US 1975, UK 1972:
Am 24. Mai feiert Bob Dylan, Gottvater aller Songwriter und legendärste aller Rock-Legenden, seinen 70. Geburtstag. Legacy Club gratuliert ganz herzlich und ehrt den Mann, der sich bis heute auf der Bühne als “Columbia recording artist” ankündigen lässt, mit einer von nun an unregelmäßig erscheinenden Kolumne. Hanns Peter Bushoff, sturmerprobter Dylanologe und Inhaber eines ehrlich errungenem Doktortitels, führt die Feder – lesen Sie, was Sie schon immer (nicht) über den Bobster wissen wollten!