LEONARD COHEN IN DER DVD-SERIE “ROLLING STONE: LIVE ON STAGE”
Leonard Cohen “Live in London”: Live at the O2 Arena in London, England, 17. Juli 2008: Es war eine umjubelte Welttournee, die Summe des künstlerischen Schaffens des damals 75-jährigen Meistersongschreibers.
Cohen nahm seinen Fedora-Hut, einen Nadelstreifenanzug und eine wunderbar eingespielte Band von Virtuosen und trug die Stücke seiner Karriere vor, die bis ins Jahr 1968 zurückreicht, als er seine erste Platte veröffentlichte. Als Dichter und Bohemien war er bereits in den 50er-Jahren im heimischen Montreal hervorgetreten, hatte Lyrik veröffentlicht und zwei Romane.
Seine Themen waren von Beginn an die Riten der Religion und der Erotik und das Rätsel von Vergänglichkeit und Tod. Erst in Cohens Liedern aber ist das alles zusammengedacht in einem Existenialismus ohne Hoffnung, aber auch ohne Reue. Im Konzert singt er das sehnsüchtige „Dance Me To The End Of Love“, das ironische „I’m Your Man“, das altersweise „Ain’t No Cure For Love“ – und Klassiker wie „Suzanne“, „Bird On The Wire“ und „So Long, Marianne“. Er lupft den Hut nach Soli seiner Musiker und Sänger, er verneigt sich vor dem Publikum, er erzählte einige knappe Apercus. Und zur Pause hüpft er sehr flink von der Bühne. Die Atmosphäre war zunächst weihevoll, gespannt, feierlich.Aber je länger der Abend dauert, je entspannter die musikalischen Arabesken mit Jazz und Klezmer werden, desto mehr gerät das Publikum in das Wiegen von „Take This Waltz“. Und auch die moderat modernen Klänge von „First We Take Manhattan“ passen dann in dieses Werk, das von der Schönheit erzählt – und davon, dass nichts Schönes von Dauer sein kann.Leonard Cohens Auftritt wird man nicht vergessen. Man wird ihn immer wieder sehen.
ROLLING STONE, Deutschlands relevantestes Musikmagazin, präsentiert in Kooperation mit Sony Music mit „Live On Stage“ erstmalig die besten Live-DVDs aller Zeiten in einer Edition. Die Redaktion wählte für die Reihe aus über 100 Live-DVDs die besten zwölf aus.