May
14
2012

ZUM TOD VON DONALD „DUCK“ DUNN

DuckDunn

Als Bassist stand er zwar „nur“ in der zweiten Reihe – dennoch gehörte Donald „Duck“ Dunn zu den gefeierten Legenden der klassischen Rock-Ära. Am 13. Mai ist der Musiker im Alter von 70 Jahren in Tokio verstorben. 

von Ernst Hofacker 

Sichtlich bewegt sagte sein früherer Bandkollege Steve Cropper, was zu sagen war: „HeuteDuckDunn2 habe ich meinen besten Freund verloren, und die Welt hat mit ihm den nettesten Kerl und besten Bassisten, der je gelebt hat, verloren.“ Am gestrigen Sonntag, dem 13. Mai, starb in einem Hotel der japanischen Metropole Tokio Donald „Duck“ Dunn im Alter von 70 Jahren im Schlaf. Über die Todesursache ist bislang noch nichts bekannt. Tags zuvor noch hatte er ein Konzert gegeben.

Geboren am 24. November 1941 in Memphis, Tennessee, hatte Dunn als 16-Jähriger mit dem Bassspiel begonnen. Zu Beginn der 1960er Jahre bildete er gemeinsam mit Steve Cropper, Booker T. Jones und Al Jackson Jr. die berühmte Hausband des Stax-Labels. Dort begleiteten Booker T. & The MG’s, wie sie sich nannten, sämtliche Größen des Southern Soul, darunter Otis Redding, Carla Thomas, Wilson Pickett und Sam & Dave. Überdies landeten sie Hits unter eigener Flagge wie „Green Onions“ und „Time Is Tight“.

Im Laufe der Jahre arbeitete Dunn auch als Produzent und führte als Teilhaber die Geschicke des Stax Labels. In den 1970/80er Jahren war er einer der gefragtesten Sudiobassisten, unter anderem spielte er auf Platten von  Bob Dylan, Eric Clapton, Rod Stewart und Muddy Waters. 1994 gingen die wiedervereinten Booker T. & The MG’s gemeinsam mit Neil Young auf Welttournee. Am bekanntesten aber wurde Dunn als Mitglied der Band von Elwood & Jake im legendären „Blues Brothers“-Kinofilm. Im Jahr 2007 erhielt Donald „Duck“ Dunn einen Lifetime Achievement Grammy Award.

Mit seinem kernig-soliden Bassspiel prägte Dunn den Sound einer der respektiertesten Rhythm Sections des klassischen Soul und wurde so zum Vorbild und wichtigen Einfluss für nachfolgende Musikergenerationen. Insbesondere galt das in den 1960er Jahren für junge britische Musiker wie Beatles, Rolling Stones und The Who. Vor allem als Begleitband von Otis Redding beim Monterey Pop Festival 1967 wurden Booker T. & MG’s auch einem weißen Rockpublikum bekannt.

Donald “Duck” Dunn wirkte unter anderem bei Bob Dylans “The 30th Anniversary Concert Celebration” im Madison Square Garden mit.

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